Freitag, 30. Oktober 2015

Trauma des Narzissten

Traumatische Erlebnisse können den Weg zur narzisstischen Mentalität ebnen. Nicht jeder Traumatisierte versetzt sich nach Traumaerleben in die Rolle des Traumaauslösenden, indem er sie dann selbst als Täter gegen andere "nachspielt". Für den narzisstisch Gestörten wäre dies aber typisch.

Ein Junge, der von seiner Mutter über Jahre grausam und quälend behandelt wurde, kann die Verhaltensmuster seiner Mutter annehmen und diese später auf seine Ehefrau, Kinder, Freunde übertragen.

Möglich ist auch, dass er die Rolle des Traumaauslösenden gegenteilig "nachspielt", dies aber wäre auch Ausdruck permanenter Orientierung am Täter, einer Gegenorientierung.

Die Übernahme des traumatisierenden Täterverhaltens, sodass im Selbst das narzisstische Handeln zugelassen wird, kann verstanden werden als hätte der Traumatisierte sich selbst zum Täter gemacht gegen sich selbst, als hätte er sein eigenes Trauma ausgelöst, zumindest aber hält er es durch Tatenreproduktion für sich aufrecht. Dies dürfte neuen Selbst-Retraumatisierungen gleichkommen. Zudem arbeitete er dies an außenstehenden Menschen ab, was in ihm passiert, gibt er auch nach außen.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Psychoanalyse für die Opfer?

Nein, diese kommt nicht als geeignete sofortige Therapieform zu tragen!

Steht ein Opfer noch unter Einfluss oder unter Beeinträchtigung narzisstischer Taten, dann kann es nur zunächst stabilisiert werden.

Die Psychoanalyse würde es umlenken auf die Opfererlebnisse der Kindheit, die ggf. eine zu tolerante Haltung gegen spätere Täter hervorbringt, die ggf. dann wiederum die "perfekte" Angriffsstelle für narzisstische Gewalt darbietet im Erwachsenenalter. Sich solchen Theorien zu stellen, dies geht nicht aus dem Schock heraus, aus den noch wirkenden vernichtenden Erlebnissen durch einen Aggressor heraus. 






Die Menschen ...

Die Menschen, die sich gegen narzisstische Projektionen wehren, sich klar gegen sie positionieren, sie sind die, die schnell aussortiert werden, sie sind zu unbequem.


Mittwoch, 28. Oktober 2015

Das Opfer entkommt ...

Es ist für das Opfer nur vorteilhaft, sich zu trennen. Dem Narzissten helfen zu wollen, ihn zur Genesung führen zu wollen, das ist nur wenig erfolgversprechend. Das Opfer tut gut daran, sich nicht in die Rolle des Psychologen drängen zu lassen. Menschen, mit tiefgreifenden Persönlichkeitsstörungen, sie sind so einfach nicht zu gesunden, ihr Heilungsprozess ist langwierig, wenn überhaupt möglich. Seine Traumata, die seine hässlichen Lebensmuster auslösen, die kann ein Opfer in einer Partnerschaft nicht für ihn bearbeiten. Er wird sich zudem vermutlich weigern oder selbst nicht wissen, wie er aus seinen Mustern herauskommen kann.

Sich dem Persönlichkeitsgestörten anpassen zu wollen, auch das macht sicherlich wenig glücklich, es sei denn, das Opfer ist willig, sich völlig aufzugeben, sich restlos ihm zu verpflichten, zu opfern.

Nach der Trennung kann sich im Leben des Opfers jetzt Vieles verbessern. Es kann endlich wieder frei sein. Seele, Körper, Geist kann sich erholen von Manipulationen, Demütigungen und von narzisstischer Gewalt, kann sich entfalten, sich anderen Themen zuwenden. Die Zufuhr an den Peiniger ist beendet. Das Opfer regeneriert. Es unterliegt nicht mehr dem Druck. genau zu wissen, dass der nächste Angriff kommen wird. Es muss keine neuen Verletzungen erleiden. Es kann sich auf sich selbst besinnen.

Die Kontrolle ist erloschen. 



Dienstag, 20. Oktober 2015

Narzisstische Langeweile

Langeweile, die ihn ständig begleitet, ist für den Aggressor unerträglich, ständig braucht er etwas oder jemanden, der ihn von seiner inneren Leere ablenkt. Wäre er allein oder in Einsamkeit, dann würde ihm die "Nahrung" für sein inneres, tiefes Loch, das sich dennoch nicht stopfen lässt, fehlen.

Leere und Langeweile treibt den Aggressor oft in Suchtverhalten. Arbeitssucht, Internetsucht, Fernsehsucht, Alkoholsucht, Spielsucht, Sexsucht z. B. mit diesen Süchten versuchet er, seine Leere zu stopfen. Zwecklos aber, es gelingt nicht.

Montag, 12. Oktober 2015

Was nicht möglich scheint ...

... sind Umwälzungen, die Selbstverständlichkeiten und zementierte Vorstellungen ins Wanken bringen. Dabei könnte es um seelische Entwicklung gehen, die sich wohl schon ankündigte, aber unterdrückt wurde. Was nicht möglich scheint, ist der Umbruch, wenn zu fest geklammert wurde aus falschem Sicherheitsstreben an etwas Vergangenem, das zum Gefängnis wurde oder/ und ist der Ausbruch aus festgefahrenen Situationen und erstarrten Strukturen, denn dies würde ja den Durchbruch zu einer neuen, freieren Lebensform bedeuten, die zu neuen Erfahrungen führen könnte.

"Alles" bleibt. Es bleibt der Narzissmus.

Samstag, 10. Oktober 2015

Prosa zum Narzissmus

Oscar Wilde schrieb für mich sehr interessante Prosa, die narzisstisches Verhalten einbettet. Beispielsweise entdeckte ich kürzlich "Das Bildnis des Dorian Gray". 









Warum Liebe?

Narzissten können nicht lieben. Sie wünschen sich, geliebt zu werden, aber für etwas an ihnen. Das Opfer hat zu benennen, woran dessen Liebe Anbindung findet. "Warum liebst Du mich, für WAS liebst Du mich, WAS an mir liebst Du überhaupt? Woran begründest Du Deine Liebe? Du musst doch wissen, WAS an mir Deine Liebe zu mir auslöst?!"

Die Frage nach dem "WAS" ist eine Frage nach einer Sache, wohlbemerkt. Das Fordern einer Antwort erzeugt Druck. Ich denke, wer so eine Frage stellt, erwartet eine "fette" Liste an Benennungen, letztlich doch nur, um den Bauchpinsel an sich zu reiben? Liebe sachdienlich zu binden, ähm, ... nun ... wie soll das gehen? 

Die Frage nach dem "Warum" der Liebe drängt das Opfer in die Rechtfertigungsposition ("Nenne mir den Grund, ohne Grund ist Deine Liebe unglaubwürdig!"). Die Frage nach dem "Warum" ("Warum hast Du das getan?") kann Schuld implizieren.

"Ich liebe Dich, nicht Dich für etwas, das Du sein könntest oder nicht sein könntest. Liebe ist ein Gefühl. Sie ist da, oder sie ist nicht da." - Eine solche Antwort ist für den Narzissten völlig unbefriedigend. Sie wirft ihn auf sich selbst zurück. In ihm selbst aber ist nichts oder nicht viel vorhanden, ganz gewiss kein positives, echtes, tiefes Gefühl, das ihm Halt und Sicherheit bietet, sich selbst zu vertrauen, sich in beidseitiger Liebe zu betrachten, zu fühlen, zu erleben. 










Freitag, 9. Oktober 2015

Narzisstische Schuldgefühlerzeugung

Um das Opfer zu sich hin zu manipulieren, kann ein Aggressor in ihm Schuldgefühle zu erzeugen versuchen.

Das Opfer wird über das Erzeugen von Schuldgefühlen sogar schon vor der Zusage/ Bereitschaft zur Intensivierung der Verbindung hineingedrängt in das Fühlen von Schuld. Selbst wenn das Opfer dieses Spiel durchschaut, ist es nicht frei davon, dass die eingeflößten Schuldgefühle unterschwellig wirken und manipulieren können. 

Der Manipulator wirft dem Opfer zum Beispiel vor, eine Verabredung nicht zugelassen zu haben oder nicht ans Telefon gegangen zu sein oder Handynachrichten nicht beantwortet zu haben. Er wirft ihm auch vor, nicht genügend Dank gezeigt zu haben oder zu wenig Vertrauen in ihn zu zeigen, was eine tiefere Verbindung, die er sich aber so wünscht, selbstredlich unmöglich macht. Oder er terrorisiert unter dem Deckmantel der Sorge, indem er den "AB sogar beschimpft", wenn das Opfer einmal nicht erreichbar ist. 

Wenn er merkt, dass das Opfer, sich dennoch nicht an ihn binden will, erhöht er die Repressalien über die Verbreitung schlechter Stimmung, vorgegaukelter Depression, Unwohlseinsbekundungen, Benennung von Frustration, Sehnsucht oder Verletztheit. Schuld an all dem ist das Opfer, was er so direkt aber auch nicht ausspricht, eher selten oder mit Sätzen wie: "Das werde ich Dir nie verzeihen!".

Das Opfer kann ihm auch immer wieder erklären, dass seine angeblichen Gefühle, wie z. B. Sehnsucht, sehr viel Druck aufbauen, mit Liebe auch irgendwie nicht wirklich etwas zu tun haben. Das sieht er nicht ein, er spult einfach weiterhin sein manipulatives Programm ab. Er versucht das Opfer dann sogar noch davon zu überzeugen, dass Sehnsucht zur Liebe gehört. Wenn das Opfer ihn nicht vermisse, könne es ihn nicht lieben, so muss das wohl sein. Auch hier ist die Schuld in der emotionalen Repressalie versteckt.

Willigt das Opfer dann irgendwie, ja keineswegs ganz freiwillig, vielleicht noch, weil all die vorgegebenen Gefühle dem Opfer auch schmeicheln, in die Vertiefung der Verbindung ein, dann startet gleichsam die Vertiefung des perversen Spiels. Willigt das Opfer aber nur ein, um unbewusst, all den Schuldgefühlen zu entfliehen? 

Jaaa, es fragt sich, wie sich ein Aggressor wohl "fühlt", wenn er doch genau weiß, dass jemand nicht wirklich freiwillig an ihn gebunden ist, lediglich weil Manipulation stattgefunden hat. Die Trophäe ergattert zu haben, es ist, wie einen Besitz zu erwirtschaften, Glück erzeugt das nicht, allenfalls einen kurzweiligen Machtkick? 




Fortsetzung folgt ...

... denn die Anstrengung, die ihm ein Opfer abgerungen hat, das sich nicht sofort binden wollte, die verdient eine dringende Strafe ...









Mittwoch, 7. Oktober 2015

Narzisstische Untreue


Nicht jeder, der untreu ist, ist ein Narzisst, jedoch gibt es nur wenige Narzissten, die treu sind, schon gar nicht dauerhaft.

Sie sind also nicht gerade sehr treu, ihre Ehefrauen/ Partnerinnen wissen nicht wirklich, wie oft sie betrogen wurden. War es nur eine, waren es drei, fünf, in "jeder" Stadt eine andere? Nutzt er nur die eine als Trigger, einen langüberlegten Absprung zu schaffen, oder gab es eine im Alleinurlaub, als er vor Jahren schon nicht ans Telefon ging?

Ja, nachträglich werden die Betrogenen sich wohl fragen, ob ihr Bauchgefühl nicht doch oft richtig war in so manch einer vergangenen Situation. Was zum Beispiel war da genau vor 5-6 Jahren, als die Ehe mal in die Krise kam?

Ganz eifrig versuchen die Aggressoren, nur das Minimum von dem, das sie "treiben" zuzugeben. Sie sind schlau, lassen sich auch nichts vorschreiben, halten auch keine Versprechen zu zukünftiger Treue ein. Sie betrügen nahezu jede, die in ihr Spinnennetz gerät, auch die Next, zur Not sogar mit der vermeintlich abgelegten Ex und sogar alle gemeinsam mit der Nextnext.

Reue dazu ist nur geheuchelt, sollte das süchtige Fremdgehen mal entlarvt werden. Das Thema soll wieder schnell vom Tisch geschoben werden? Schuld sind dann "immer" die anderen, denn sie haben dies und das ja nicht erfüllt, ihn gar genötigt?

Die Betrogene, die dies wissend mitmacht, sie begibt sich in die bewusste, passive Opferhaltung und erliegt bewusst seiner verführerischen List. Sie opfert sich, auch ihre Ideale für einen Menschen, dem das gleichgültig ist, der sogar noch dazu neigt, sie und ihre Ideale zu verspotten.

Betrogene, lasst Euch nicht "verarschen"! Sie lügen Euch in den Himmel, um Euch zu versöhnen, während sie die andere(n) noch "hoovern" und warmhalten, um später mal wieder zuzugreifen.

Ein Schlüssel zur Wahrheit ist das Handy oder auch das Zweithandy, das der Aggressor sich heimlich für seine "Geliebte(n)" anlegt. Sollte er nur eines haben, warum macht er es wohl gerne an den Abenden, Wochenenden, im Urlaub peinlich genau aus? Zum Schutz des Privaten? - Pustekuchen, nur hohle Phrasen! - Das, was er aus dem Handy zeigen will, das zeigt er, was er nicht zeigen will, das wurde  vorher akribisch gelöscht. Nur er kennt sein Passwort, denn er hat etwas zu verbergen.

Manche benutzen auch den PC im Büro, um während der Arbeit ihren "Spaß" zu finden.

Ich las schon häufiger und hörte dies auch von anderen Frauen, dass die Ex und die Exnext sich mal sehr nett unterhielten und trafen, dies führte zu interessantem Austausch und brachte beiden die nötige Klarheit und Wahrheit. Meist weiß die Next sogar mehr als die Ex.

Ein Treffen allerdings misslingt wohl dann, wenn der Aggressor schon dafür sorgte, dass die eine Frau der anderen Frau nicht glauben würde. Hier manipuliert er vorbeugend, Beweise aber, die kann er nicht wegmanipulieren. Der einen erzählt er ggf., die andere würde ihn stalken. Der anderen erzählt er, die eine erpresse ihn mit Hab, Gut, mit Kindern oder damit, sich ihr Leben zu nehmen. Um ihn herum scheint es nur durchgeknallte Mädels zu geben, er selbst ist durch sie ja "so gestraft" und sieht sich als Opfer der "verrückten" Frauen, stellt sich heimtückisch zumindest so dar.







Narzisstische Angst

Am meisten fürchtet sich der Aggressor vor der (klaren, konkreten) Kommunikation. Eben auch daher ist er fortwährend bemüht, sein Opfer nur kaum (noch) reden zu lassen, es zu unterjochen, es zum Schweigen zu bringen, besonders dann, wenn das Opfer erwacht und nicht (mehr) bereit ist, das narzisstische Spiel zu "bedienen".




Dienstag, 6. Oktober 2015

Peinlichkeit

Das Opfer fragt sich, wie es sich so täuschen lassen konnte. Es bleibt aber der Trost, dass die Täuschung eines Tages auffliegt/ aufflog. Den "schönen" Worten der Lüge zu erliegen, das brachte dem Opfer vielleicht sogar eine "traumhafte" Zeit?

Fliegt die Täuschung auf, zerplatzt die Blase der Illusion, was bleibt vom Täuschenden dann noch übrig? Nichts. Nicht viel. Für ihn die Peinlichkeit, wahrhaftig gesehen zu werden. Was ist unter den Masken? Nichts. Nicht viel, das inspiriert: das Böse, das Kalte, das Rachsüchtige, das Defekte, das Verletzte, das Ängstliche, das Ärgerliche, das Wütende, das Hassende, das Gespaltene, das Abstrafende.

Narzisstische Kommunikation

An der narzisstischen Kommunikation ist signifikant, dass nur kaum unmittelbar kommuniziert wird. Sätze, Botschaften, Texte enthalten Aggressionen, die von Anspielungen oder Subtilitäten durchzogen sind. Das Opfer wird in die Interpretation gedrängt. Ist dem Opfer dies klar und versucht es dann, durch punktgenaues Nachfragen, was sehr mühsam sein kann und umfangreich, da viele unmittelbare Kommunikationsanteile einfließen, Klarheit zu gewinnen, wird es auch dann keine konkreten Antworten erhalten. 

Es kann sogar sein, dass der Aggressor einfach, wie es ihm beliebt, aus der Kommunikation aussteigt oder durch vielzählige neue Nebenthemen eine Art Themenverschleierung betreibt. Das Opfer hechtet der erwünschten Klarheit hinterher, gibt sich ständig Mühe, den Aggressor zu verstehen, dieser springt geschickt herum, um sich nicht ins Konkrete drängen zu lassen.

Besonders erschreckend finde ich, dass scheinbar absichtlich auch Kommunikationsanteile, die über die Metakommunikation schon als "unförderlich für eine gute Kommunikation" mit dem Aggressor diskutiert wurden, plötzlich vermehrt eingebunden werden von ihm. Wird der Aggressor zum Beispiel darauf hingewiesen, dass "Du-Botschaften" einen Eindruck des Anklagens vermitteln, dann ist der Aggressor, nicht interessiert, die "Du-Botschaften" zu vermindern, im Gegenteil, er nutzt sie dann erst Recht rege und munter und erhöht ihre Verwendung. Wird er wiederholt darauf angesprochen, ob er dies nicht abstellen könne, erfolgt das Abschmettern ("Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, was ich zu sagen habe!"), auch Ausreden sind möglich. Eines aber ist nicht zu erwarten, dass er bereit ist, die Kommunikation tatsächlich zu verbessern.

Die GFK kann ich den Opfern empfehlen, weil sie dem Opfer helfen kann, Gewalt in der Kommunikation zügig zu verstehen. Mit der GFK kann es für sich selbst beschließen, eine friedvolle Kommunikation zu erlernen und zu leben, auch unabhängig vom Peiniger.






Sonntag, 4. Oktober 2015

Gegenwehr der Opfer

Ziel ist es wohl, das Opfer zu unterwerfen. Akzeptiert das Opfer die Rolle des Unterlegenden, dann wird sich diese schnell festigen, das Aussteigen aus eine Beziehung ist dann erschwert.

Je länger das Opfer in einer Verbindung bleibt, desto mehr Kraft ist aufzuwenden, diese auch wieder aktiv zu verlassen. Je mehr im Opfer zerstört ist, desto schwächer wird es, dies hindert es auch, zu gehen. Gleichsam ist das Opfer auch sehr stark, denn es kann sehr viel an Demütigung aushalten. Sich der eigenen Kraft des Aushaltenkönnens bewusst zu werden, dies könnte das Opfer anregen, seine Kraft anders und besser zu nutzen, zum Ausstieg nämlich. 

Viele Opfer gehen zum Therapeuten, um sich Halt zu suchen und Unterstützung, um sich zu befreien oder aber auch die "Beziehung" ohne echte Bindung besser zu ertragen. Therapeuten, die Unterstützung leisten, in der Opferrolle zu verharren, diese sogar noch stärker zu begehen, diese haben wohl ihren Beruf verfehlt?

Es gibt inzwischen, meiner Meinung nach, sehr gefährliche Strömungen der Traumatherapie, die die Opfer hinführen, sich selbst als Täter zu erkennen. Es gibt aber auch, z. B. bei M. Hellwig, der mit den Opfern, gem. eigener Aussage, sympathisiert, selbst Opfer von Gewalt in seiner Kindheit war, Strömungen, die es zulassen, die Schuld der Täter im Fokus zu lassen, dazu eine klare Abrenzung zu finden. 

Wer am Tisch mit seinem Täter sitzt, und in vermeintlicher Harmonie einen Kaffee trinkt, dabei mit verbalen Sticheleien beschossen wird und merkt, dass das Bauchgefühl heftig Alarm schlägt, der darf seine Hand heben, "Stopp, keinen Schritt weiter!" sagen, ganz klar sagen, welchen Ekel er empfindet, ein Beieinandersein auch beenden. Die Konfrontation wird den Narzissten brüskieren, er wird sich Mühe geben, das Opfer zu beeinflussen, doch bitte, "wie immer", schön zu parieren. 

Da es kaum möglich ist, jemals auch nur einen Konflikt mit dem Narzissten gemeinsam zu lösen, dies wird er nicht zulassen, allenfalls, um nach der Trennung zu suggerieren, er sei ja so lösungskompetent, um Entbehrung zu schaffen (das Opfer entbehrt nun vermeintlich einen tollen, lernfähigen Partner), macht es doch kaum Sinn, in einer solchen "Beziehung" zu bleiben. Dies einzusehen, dieser Idee zu folgen, dies ist auch ein Teil der Gegenwehr.

Das Opfer kann, wenn es des Narzissten Machtspiele erkennt, also Gegenwehr leisten, um den Absprung zu trainieren. Früher oder später wird der Narzisst gehen, wenn er merkt, das Opfer lässt nicht mehr "alles" mit sich machen. Um ihn wegzutreiben oder um selbst zu gehen, kann das Opfer in die volle Abgrenzung gehen, da gerade diese den Narzissten aber sehr reizen kann, dies auch einen großen Kraftakt für das Opfer darstellt, kann es eintrainieren, sich stückchenweise abzugrenzen, bis er ablässt.

"Jede" Aussage eines Narzissten, sie kann zunächst mal als Aussage über den Narzissten selber verstanden werden. Dies hilft, einmal einen Blick auf seine Sicht über sich zu werfen, anstatt dass das Opfer sich in Grübeleien dazu zu ergeht, die Lösung zur Bezichtigung z. B., sich selbst aufzudrücken. Distanz kehrt ein.

Um sich zu wehren, ist Machtkampf unumgänglich, Machtkampf zur Abgrenzung. Sich dabei als Opfer bewusst der gegen-narzisstischen Strategien zu bedienen, diese zum Freikampf zu nutzen, naja, ich halte dies nicht unbedingt für völlig verwerflich, solange das eigentliche Ziel nicht verwischt, die Trennung zu erreichen.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Narzisstische GFK

Narzissmus und GFK schließen sich für mich komplett aus, ich bin diesbezüglich schon länger nicht mehr über Masken zu täuschen. Und es ist eben für mich so, dass der Täuschende nicht merkt, dass er ent - täuscht ist. Empathie liegt nicht in der Anwendung von vier Schritten, sie ist das, was wärmend hinzuschwingt und ein Schema begleitet.

Ich habe für mich liebende, gebende, interessierte, klare, kreative Menschen über die GFK in meinen privaten Kreis aufnehmen können, zu ihnen besteht eine mir echte Verbindung, die an Herzlichkeit, Zuwendung, Hingabe nicht zu übertreffen ist. Mir laufen die Glückstränen, wenn ein gemeinsames Lachen und Feiern entsteht.

An dieser Stelle sende ich einen Dank an den, der mir die Chance eröffnete, mich tiefer hineinzubegeben, um mir diese wunderbare Nicht-Nur-Sprache für mich zu eröffnen: Danke, W.






Gruselkabinett

Es ist mir (un)heimlich ein Mensch, der so wenig über andere mitbekommt, sie im Grunde nicht auch nur ansatzweise kennen will.

Es ist mir (un)heimlich ein Mensch, der andere nur interpretieren kann, nicht aber hören kann, was sie wirklich berichten.

Es ist mir (un)heimlich ein Mensch, der ein Buch liest, dieses oberflächlich bewertet, davon dann aber nicht viel verstanden hat, sich noch Federn ergreift, um sich zu schmücken mit Wissen, das ihn nicht erreichen kann, weil er einfach blind ist für etwas, das nicht von ihm kommt (?).

Es ist mir (un)heimlich ein Mensch, der einen Ratgeber liest, um ihn (absichtlich) gegenteilig anzuwenden.

Es ist mir (un)heimlich ein Mensch, der vorgibt, etwas zu können, es aber nicht kann.

Es ist mir (un)heimlich ein Mensch, der im Innern tot und leer wirkt.

Heimlich!